Billiges Kanonenfutter - Kinderschiksale weltweit

Wieviel ist ein Kind wert? Überall auf der Welt gehört Mißbrauch, Ausbeutung und Freiheitsentzug zum Alltag von Millionen Kindern.

 
 



Laut Amnesty International agieren weltweit mehr als 250.000 Kinder unter 15 Jahren in Bürgerkriegen und bewaffneten Konflikten. Kindersoldaten erleben täglich rohe Gewalt, werden zur Willensbrechung drogenabhängig gemacht und gezwungen, Menschen zu töten. Über die Hälfte der dabei beteiligten Mädchen wird zudem häufig sexuell mißbraucht und nicht selten sogar geschwängert. Die Kinder werden wie Ware gehandelt und haben durch Armut und Notstand oft  weder Chancen noch Perspektiven. Selbst den Überlebenden bleibt durch mangelnde medizinische und psychische Unterstützung auch später noch die Rückkehr in ein normales Leben verwehrt.1

Noch schlimmere Zahlen lassen sich in der Kindersklaverei verzeichnen. Laut ILO sind 9 Millionen Kinder betroffen, unter denen ganze 1,8 Millionen zur Prostitution gezwungen werden. Neben dem Mißbrauch leben sie eingesperrt, werden ständig erniedrigt und geschlagen. Vor allem in Afrika, dem nahen Osten und Asien sehen viele Eltern keine andere Möglichkeit der Armut zu entkommen, als ihre Kinder zu verkaufen. Die seelische und körperliche Mißhandlung, die sie weit weg von ihren Familien erfahren, setzt vielen so enorm zu, dass jährlich mehr als 50.000 Kinder durch die Folgen sterben. Bildung und Gesundheit bleibt für viele ein Fremdwort, während psychische Probleme und häufiger Drogenmißbrauch an der Tagesordnung stehen.2

Wer sich schon immer gefragt hat, wie ein Hersteller seine Waren so unglaublich preiswert herstellen kann, sollte sich eventuell darüber klar werden, dass viele Produkte durch Kinderarbeit erzeugt werden. Da sie als billige und gehorsame Arbeiter gehandelt werden, findet man sie oft hinter verschlossenen Türen, wie einige Journalisten schon dokumentieren konnten. Nach Schätzungen der Organisation ILO arbeiten 215 Millionen Kinder unter ausbeuterischen und unzumutbaren Bedingungen. Vorwiegend in asiatischen Ländern produzieren Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren Kleidung und Spielzeug, welche sich in Deutschland in vielen Kaufregalen wiederfinden. Mangelnde Ernährung, knochenharte Arbeit, starre Positionen und die Aussetzung gesundheitsgefährdender Stoffe schädigt die Kinder dauerhaft. Der Mangel an Bildung schließt auch hier wieder den Teufelskreis. Die Armut der Eltern zwingt die Kinder dazu, Schulden abzuarbeiten, anstatt eine Schule besuchen zu können. Auch Bürgerkriege führen dazu, dass viele Kinder ihre Eltern verlieren und auf sich allein gestellt sind. Mädchen, die davon betroffen sind, bleibt meist kein anderer Weg als die Prostitution.3

Die Ausbeutung der Kinder ist heute immer noch ein großes Problem, doch jeder einzelne kann helfen und sich gegen Kinderarbeit einsetzen. Das fängt schon mit der Information über die Produkte im Einkaufswagen an. So kann man auf der Seite "aktiv-gegen-Kinderarbeit" auf einer umfangreichen Liste seine beliebten Hersteller prüfen,  z.B. ob Vorwürfe gegen Kinderarbeit vorliegen. Übrigens schneiden Coca-Cola, Apple, C&A, Kik, McDonalds und H&M in den Bewertungen sehr schlecht ab.

Wer sich zudem aktiv gegen die Menschenrechtsverletzungen stark machen möchte, kann sich (auch ohne Geld) allein mit einer Stimme für die Rechte der Kinder stark machen und sie auf der Amnesty International-Homepage unterstützen. Die Ausbeutung der Kinder ist heute immer noch ein großes Problem, doch jeder einzelne kann helfen und sich gegen Kinderarbeit einsetzen.

 

 

Text: M1   
Grafik: urbandesigner.de

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