Adbusting

Wie wehrt man sich gegen die Belästigung der Werbeindustrie? „Es funktioniert wie beim Judo, wir nutzen die Wucht ihrer millionenteuren Anzeigen und Werbespots – und hauen sie auf die Matte, indem wir die teuer eingeführten Symbole umdrehen.", meinte Kalle Lasn einmal in einem Interview.

 


WAS?

Ad = Werbung. To bust = kaputtmachen. Der Rest erklärt sich fast von selbst. Verwandt mit den Be­griffen »Kommunikationsguerrilla« »Sub­ver­ti­sing« und »Culture Jamming«, handelt es sich hierbei um eine subversive Art von Kunst, die meist von Streetart-Künstlern praktiziert wird. Das Anliegen der Aktivisten liegt darin, Wer­bung im öffent­li­chen Raum zu ver­fremden bzw. in einem neuen ironischen Kontext zu gestalten. Ein wesentlicher Bestandteil ist es, das Aussehen der Originalanzeige der Kampagne zu imitieren. Grundsätzlich geht es hierbei um eine aktive Kritik an einzelnen Kampagnen oder die Werbeindustrie im allgemeinen.



WARUM?

Durch das Ärgernis der permanenten Präsenz von Reklame im Alltag setzt man ein klares Zeichen gegen die visuelle Zumutung. Der untätig ergebene Konsument soll durch den satirischen Kontext beginnen, die Werbekultur und dessen krankes Abbild einer Gesellschaft zu hinterfragen. Werbetreibende sehen Ihre Zuschauer als passive Konsumenten die alles schlucken, was Ihnen vorgesetzt wird. Ein Entkommen ist kaum noch möglich, denn im gesamten öffentlichen Leben bombardiert man uns mit ca. 3000 kommerziellen Botschaften pro Tag. Dabei zielt man entweder auf niedere Instinke oder versucht die Eitelkeit des Menschen zu nutzen, um den Verkauf zu steigern. Es geht sogar so weit, dass der Einkauf nutzloser Produkte ein therapeutisches Erlebnis suggeriert, wobei kaum ein Artikel den medialen Versprechungen standhalten kann. Adbusting versucht auf die Mißstände aufmerksam zu machen und die aufdringliche Flut von Werbung zu durchbrechen.



WIE?

Es gibt viele Möglichkeiten seiner Konsumkritik durch Adbusting Ausdruck zu schenken. Egal ob man Werbeplakate manipuliert, Markennamen verfremdet oder Reklametafeln vor Ort verändert. Man unterscheidet dabei zwei Techniken: Verfremden und Überidentifizieren. Verfremden beinhaltet es, "gewohnte Abläufe und Erscheinungen von Ereignissen, Bildern und Vorstellungen zu ändern und den Kommunikationsprozess durch unvorhergesehene Elemente zu stören" [Völlinger, 2010]. Die Überidentifizierung  ist dagegen mehr eine extreme Form der Darstellung, in dem die Ziele der Kampagnen verzerrt werden. Informationen werden umgedeutet und bis zur Absurdität ins lächerliche gezogen. Die Botschaft wird ironisch transportiert und löst beim Betrachter negative Assoziationen bezüglich der Produktkette aus.



WER?

Neben diversen Gruppierungen (Ad­ bus­ ters Media Foun­ da­ tion) sind es vor allem einzelne Aktivisten, die dem Werbeterror den Kampf ansagen. Auch NGO´s (regierungs-unabhängige Organisationen) verwenden gerne die subversive Kunst für Ihre Zwecke, da die kritische Stimmung gegen Konzerne zunehmend wächst. "Symbolstarke Markennamen haben eine stark identitätstiefende Bedeutung auf einem globalisierten Markt. Die medienwirksame Skandalisierung von beispielsweise Menschenrechts-verletzungen oder Umweltproblemen ist dadurch zu einem einflussreichen Mittel geworden" (Baringhorst, 2006).




Links:

Ein Forum für kreative Konsumkritik, welches sich u.a. viel mit Adbusting beschäftigt:
https://konsumpf.de/

Einige interessante Beispiele von NGO's und viel gute Werbeideen fürs Auge gibt hier:
https://www.ads-ngo.com/

 

 

Text: M1   
Grafik: urbandesigner.de

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Thema: Adbusting

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Pharmd123 09.08.2014
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John

Smithe268 30.07.2014
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